2015-03-24

Versija Nr.9

Nr.7

Nr.8

Ermordeter OppositionellerNemzow half Amerika

22.03.2015
Längst gibt es Zweifel an der Version der russischen Ermittler, die islamistische Tschetschenen für den Mord an Boris Nemzow verantwortlich machen. Nun gibt es Hinweise auf ein ganz anderes Motiv: Der Oppositionspolitiker soll den Amerikanern mit Insiderwissen bei den Sanktionslisten geholfen haben.

Nun gibt es Hinweise auf ein ganz anderes Motiv für den Mord: Nemzows Verbindung zu den Amerikanern. Nemzow soll, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) aus Sicherheitskreisen erfuhr, nach der Annexion der Krim geholfen haben, die amerikanische Liste mit Sanktionen gegen führende russische Politiker und Geschäftsleute zu verfassen. Die Sanktionen belegen sie mit einem Einreiseverbot und einer Vermögenssperre.

Der russische Oppositionspolitiker Wladimir Milow hält es für wahrscheinlich, dass der Mord an Nemzow mit dessen Engagement für Sanktionen gegen Russland zu tun hat. Präsident Putin und Personen aus seinem Umfeld hätten wegen der Sanktionen größere Probleme bekommen, als sie erwartet hätten. „Sie machten Nemzow schon lange persönlich verantwortlich dafür, dass die Sanktionen in so einer harten Weise verhängt worden sind“, sagte Milow nach dem Mord dem Radiosender Swoboda. Im Kreml sei man über die Lobbyarbeit Nemzows erbost gewesen.

Auch an einer früheren Sanktionsliste der Amerikaner aus dem Jahr 2012, der sogenannten Magnizkij-Liste, war Nemzow laut den Angaben beteiligt. Diese Sanktionen wurden wegen des Todes des russischen Wirtschaftsprüfers Sergej Magnizkij in einem Moskauer Gefängnis 2009 erlassen. Der russischen Justiz wurde vorgeworfen, den Tod Magnizkijs dadurch herbeigeführt zu haben, dass dem schwer Erkrankten medizinische Hilfe verweigert wurde. Er hatte für die amerikanische Firma Hermitage Capital Management gearbeitet und war wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden. Der Fall belastete die amerikanisch-russischen Beziehungen erheblich. Russland verbot als Antwort auf die Sanktionen die Adoption russischer Waisenkinder durch Amerikaner.

Nemzow soll von dem amerikanischen Investor George Soros finanziell unterstützt worden sein. Vor seinem Tod war er in russischen Medien immer wieder als „Verräter“ bezeichnet worden. Im vergangenen Jahr hingen im Zentrum Moskaus große Plakate, auf denen Regimekritiker gezeigt wurden: mit Nemzow in der Mitte.















Komentarų nėra: